Neues aus Haus AssenUpdate zum Reflexionsprozess – SJM – Servi Jesu et Mariae

Neues aus Haus Assen
Update zum Reflexionsprozess

SJM-Studientagung, Begegnung mit unserem Apostolischen Assistenten, Besuch von Weihbischof Zekorn

Vom 13. bis 15. November 2023 fand in Haus Assen unsere halbjährliche SJM-Studientagung statt, die der Fortbildung und dem gegenseitigen Austausch dient. Das Hauptthema war diesmal unser Reflexionsprozess auf die SJM-Gründungszeit und unsere gewachsenen Leitungsstrukturen. Aus diesem Grund war Abt Raimund Schreier OPraem zu Gast, der unseren Reflexionsprozess begleitet und jetzt zum ersten Mal unseren Orden „live“ als Gemeinschaft erlebte. Gleichzeitig hatten die SJM-Mitglieder Gelegenheit, ihm als Ansprechpartner persönlich zu begegnen und mit ihm ins Gespräch zu kommen. Auf diesem Weg hatte Abt Raimund in zahlreichen Einzelgesprächen Zugang zum „O-Ton“ der Sichtweise heutiger SJM-Mitglieder auf die damalige Zeit, auf das Wirken von P. Hönisch und die gewachsenen Strukturen in unserer Gemeinschaft.

Parallel dazu haben wir uns mit Theorie und Praxis des Themas „Gehorsams“ beschäftigt. P. Martin Linner hatte sich in die Entwicklung des Gehorsamsverständnisses im Jesuitenorden eingelesen (und dazu im Vorfeld auch verschiedene Jesuiten kontaktiert), P. Michael Sulzenbacher referierte über Chancen und Gefahren des Gehorsams in Ordensgemeinschaften nach Dysmas de Lassus. In verschiedenen Arbeitskreisen, sortiert nach „SJM-Generationen“, tauschten wir uns über unsere eigenen Erfahrungen mit diesem Thema aus. Die Ergebnisse wurden gesammelt und fließen nun im Nachgang in die Arbeiten zur Aktualisierung unseres Regelwerks ein.

Für einen kurzen geistlichen Impuls kam in diesen Tagen auch Weihbischof Stefan Zekorn aus Münster zu Besuch. „Das Kreuz (mit) der Kirche“ – so der pointierte Titel seines Vortrags. Die krisenhaften Zustände in der Kirche lassen sich nicht leugnen. Aber wie umgehen mit diesen Herausforderungen? Wie können wir dieser dramatischen Situation der Kirche geistlich begegnen? In sehr persönlich gehaltenen Denkanstößen gab Weihbischof Zekorn eine geistliche Auslegung des Verrats des Judas, des Schlafens und der Flucht der übrigen Jünger am Ölberg.

Als thematischem Kontrapunkt war für einen Halbtag Dr. Albert Wunsch zu Gast, Autor des Buchs „Die Verwöhnungsfalle: Für eine Erziehung zu mehr Eigenverantwortlichkeit“. Anhand von zahllosen (originellen) Beispielen zeigte er auf, dass es Verwöhnungsfallen nicht nur im Rahmen elterlicher Erziehung gibt, sondern immer dann, wenn Menschen in assymetrischen Beziehungen stehen und beim eigenen Verhalten nicht das persönliche Wachstum des anderen im Fokus haben.

Beim Abschied schilderte Abt Raimund kurz seine Eindrücke und zeigte sich mit der bisherigen Arbeit zufrieden. Als spezifische Elemente unseres Charismas – wie er die SJM bisher kennengelernt hat – nannte er das Selbstverständnis der Mitglieder als Diener-Jesu und Diener-Mariens, die Freiheit in der liturgischen Ritusfrage, die Dienstbereitschaft in alltäglichen Aufgaben, das gemeinschaftliche Leben und die Jugendarbeit. Als Resümee für konkrete, nächste Schritte schlug er vor, dieses spezifische Charisma der SJM in einer Selbstdarstellung auszuformulieren und zu schärfen, und das Regelwerk der Gemeinschaft zielstrebig zu aktualisieren. Von seiner Seite steht er weiterhin für Kontaktaufnahme bereit (auch von externer Seite), wird über den aktuellen Stand nach Rom berichten und dort das weitere Procedere abstimmen.


Wir danken allen Freunden und Unterstützern unserer Gemeinschaft für das begleitende Gebet. Wir sind guter Hoffnung, dass der begonnene Reflexionsprozess gute Früchte für die SJM und ihre Arbeit tragen wird.